Schweißkurse
für Anfänger und Fortgeschrittene.

Gleichstromschweißen und Wechselstromschweißen

 

Abhängig davon ob es sich bei der Stromzufuhr um Gleichstrom oder Wechselstrom handelt unterscheidet man beim Schweißen die Unterarten Gleichstromschweißen und Wechselstromschweißen.

Beim WIG-Schweißverfahren unterscheiden wir noch einmal bei den Schweißbetriebsarten. So gibt es beim Schweißen mit Gleichstrom die Möglichkeit, mit gleichbleibender Stromstärke zu arbeiten, oder aber mit variablem Schweißstrom.

Bei ersterem ist zu beachten, dass durch die gleichmäßige Stromzufuhr am Schweißgerät Unregelmäßigkeiten bei der Schweißnaht entstehen. Am Nahtanfang und Nahtende werden Einbuchtungen zu finden sein, im Endkrater treten Schrumpfrisse auf, die vom Schweißer kaum zu verhindern sind.

Auch beim Wechselstromschweißen unterscheiden wir zwei Arten. Zum einen das Schweißen mit variablem Startstrom und variablem Absenkstrom, auch Viertaktschweißen genannt. Hier bietet sich der Vorteil, dass sich mit dem WIG-Schweißgerät Nahtanfang und Nahtende sowie die Absetzstellen leichter ohne Fehler herstellen lassen (vgl. oben).

Die andere Unterart ist das Schweißen mit Impulsstrom < 3 Hz. Bei diesem treten periodisch zum Grundstrom zusätzliche Stromspitzen im Schweißgerät auf.

 

Die Vorteile von Wechselstromschweißen gegenüber Schweißen mit Konstantstrom

 

Tatsächlich bietet das Schweißen unter Verwendung von Wechselstrom zahlreiche Vorteile, die beachtet werden sollten und bei der Auswahl der Stromzufuhr eine Rolle spielen.

So ist bei Wechselstrom eine geringere Energieeinbringung möglich. Dieser gesparte Strom des WIG-Schweißgeräts addiert sich schnell auf über eine Zeit gesehen und kann viel Geld sparen oder eben kosten.

Ein weiterer Vorteil ist der geringere Verzug der Fügeteile, also ein insgesamt präziseres Arbeiten vom Schweißer.

Des Weiteren wird die Wurzel gleichmäßiger ausgebildet und gibt ein schöneres Gesamtbild, wichtig, wenn die Naht später zu sehen sein wird.

Außerdem verbessern sich einige weitere Aspekte beim Wechselstromschweißen: die Spaltüberbrückbarkeit, die Ausformbarkeit des Schmelzbades, die Eignung bei Zwangslagen sowie das Tiefen-/Breitenverhältnis bei großen Wanddicken.

 

Faustregel zur Verwendung der Stromarten

 

Natürlich hat trotz der vielen Vorteilen auch das Gleichstromschweißen seine Daseinsberechtigung und wird vielfach angewendet. Gleichstromschweißen wird zum Schweißen von Stahl und nicht eisenhaltigen Metalllegierungen angewandt.

Wechselstromschweißen kommt dagegen häufig bei der Bearbeitung von Leichtmetallen wie Magnesium und Aluminium zum Einsatz.